Ergänzende fertigungsverfahren

Durch ergänzende Fertigungsverfahren werden einem Sinterteil eine oder mehrere Eigenschaften verliehen, die nicht direkt durch das grundlegende Verfahren erzielt werden können.

KALIBRIEREN

Beim Kalibrieren wird das Sinterteil in einem starren Werkzeug in der Negativform des Werkstücks erneut verpresst.
Durch Kalibrieren können verschiedene Ziele verfolgt werden:
– Steigerung der Maßgenauigkeit des Durchmessers mit einer Toleranz bis zu IT 5. Der angewandte Verdichtungsgrad ist niedriger als 4 %.
– Schaffung von Vertiefungen am Bauteil, die durch einfaches Kompaktieren nicht erzielt werden können, oder Verbesserung der Rauhigkeit.
– Verdichtung. Der angewandte Verdichtungsgrad beträgt 7 – 10 % und wird als Nachpressen bezeichnet. Hierbei können Dichtwerte von bis zu 7,6 g/cm3 erreicht werden.

IMPRÄGNIEREN DER POROSITÄT

Das Imprägnieren ist ein Verfahren zum Auffüllen poröser Werkstücke mit einem chemischen Erzeugnis:
Imprägnieren mit Öl. Das Ergebnis dieses Verfahrens ist die Selbstschmierung, denn das in den Poren enthaltene Öl dient an der Kontaktfläche zwischen Achse und Lager als Schmiermittel.
Imprägnieren mit Kunststoff oder Harz. Dieses Verfahren dient zur Abdichtung des Werkstücks. Typischerweise wird dieser Vorgang zur Vorbereitung des Werkstücks auf die Beschichtung angewandt.
Imprägnieren mit Kupfer oder Infiltrieren. Beim Infiltrieren wird das Werkstück zusammen mit einer gepressten Kupferscheibe gesintert. Beim Sintern schmilzt das Kupfer und verteilt sich in den Poren des Sinterkörpers. Dieses Verfahren dient zur Erhöhung der Festigkeit und der Zähigkeit bei niedriglegiertem gesinterten Stahl.

MECHANISCHE BEARBEITUNGEN

Sintertbauteile werden gelegentlich mechanisch bearbeitet, wenn das Werkstück eine bestimmte Form oder Toleranzwerte aufweisen muss, die durch Kompaktieren nicht erreicht werden können. Das mechanische Bearbeiten von Sinterbauteilen ist auf jegliche konventionelle Art möglich: Drehen, Fräsen, Bohren, Gewindebohren, Honen, Läppen, Schleifen, Polieren usw.

ENTGRATEN

Das Entgraten dient zur Entfernung des Grats, der beim Kompaktieren entsteht. Das Entgraten kann an mehreren Werkstücken gleichzeitig (Trowalisieren, Stahlkugelstrahlen usw.) oder einzeln (Bürsten, Polieren, elektronisches Entgraten usw.) vorgenommen werden. Das gleichzeitige Entgraten mehrerer Werkstücke dient zeitweise auch zur Vereinheitlichung der Oberflächeneigenschaften oder zum Erzielen einer sehr niedrigen Rauhigkeit.

REINIGUNG

Reinigungsverfahren dienen der Verringerung oder Entfernung sowohl fester als auch flüssiger Schmutzpartikel, die ein Werkstück enthält. Je nach Werkstoff, Art der Schmutzpartikel und vorgeschriebener Spezifikation kommen verschiedene Techniken zum Einsatz.

DAMPFBEHANDLUNG

Dieses Verfahren ist ein Wärmezyklus mit kontrollierter Oxidation für Stahl und erfolgt in Durchlauföfen mit einer Atmosphäre aus Wasserdampf. Es wird eine Magnetitschicht gebildet, mit welcher die Oberfläche und die offenen Poren des Werkstücks bedeckt werden. Die Dampfbehandlung wird typischerweise eingesetzt, um die Druckfestigkeit des Werkstücks zu verbessern, um die Poren zu versiegeln oder um seine Korrosionsbeständigkeit zu optimieren.

WÄRMEBEHANDLUNGEN

Eine Wärmebehandlung ist ein Wärmezyklus mit dem Ziel, die Eigenschaften eines Werkstoffs zu verändern. Diese Verfahren kommt dann zum Einsatz, wenn die Härte und Festigkeit eines Werkstücks verbessert werden soll. Typische oberflächliche oder tiefenwirksame Wärmebehandlungen sind das Weichglühen, das Aufkohlen und das Karbonitrieren. Das Induktionshärten findet Anwendung wenn ein bestimmter Bereich des Werkstücks gehärten werden soll.
Andere mögliche Behandlungen sind das Plasmanitrieren, das Oxinitrokarburieren oder das Glühen. Einen Sonderfall bilden Werkstücke aus selbsthärtendem Stahl, welche aus speziellen Stahltypen gefertigt sind, die beim Abkühlen im Sinterofen getempert werden.

BESCHICHTUNGEN

Bei der Beschichtung wird auf der Oberfläche des Werkstücks ein bestimmter Stoff aufgetragen, durch welchen die Oberflächeneigenschaften, nicht jedoch die chemische Zusammensetzung des Grundmetalls, geändert werden. Beschichtungen werden aufgetragen, um Werkstücke beständiger gegen ErmüdungVerschleißReibung oder Korrosion zu machen.
Sinterbauteile eignen sich für praktisch alle Beschichtungsverfahren, wie das Verzinken, Verchromen, Vernickeln, Phosphatieren, Metallisieren, Teflonisieren und andere Spezialbeschichtungen.

VERBINDUNGEN

Sinterbauteile lassen sich mit anderen Sinterteilen oder mit anderweitig hergestellten Werkstücken verbinden. Gewöhnlicherweise werden Techniken, wie Verschweißen, Hartlöten oder Brazing, Sinterbonding, Verpressen, Kleben, Vernieten, Umspritzen usw. eingesetzt

AMES kann das am besten geeignetste Material und Design empfehlen, um Ihren Bedürfnissen gerecht zu werden

Der grundlegende fertigunsprozess
Der grundlegende Fertigungsprozess
Sintered components should be designed based on several shape recommendations, aimed at making compacting feasible, as well as to minimize manufacturing costs
Empfohlene Formen
Vorteile des sinterns
Vorteile des Sinterns
typical dimensional tolerances achievable in a sintered part
Massgenauigkeit